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Colombia: María Consuelo Tapias and the mouthpiece of the ELN: Radio Insurgente

by admin
Colombia: María Consuelo Tapias and the mouthpiece of the ELN: Radio Insurgente

ELN Guerilla Poster, Photo: Julián Ortega Martínez via flickr, CC BY-SA 2.0 DEED.

(February 18, 2024, Spears and Letterss).- María Consuelo Tapias is a woman from Bajo Cauca with a firm voice and a sincere and direct character. It will soon be 30 years since they were in Colombia. A guerrilla is an armed combat unit that is engaged in a guerrilla war against occupying powers or in a civil war against its own government. Guerrillas fight in small groups that are on the move and retreat into mountain landscapes or jungle areas where they are dependent on the support of the rural population. It is important that the armed struggle is always accompanied by a simultaneous political struggle. Ernesto Che Guevara (1928 – 1976) is considered one of the most famous guerrilla fighters in the history of Latin America.

” href=” data-gt-translate-attributes=”[{” attribute=”” tabindex=”0″ role=”link”>Guerilla Ejército De Liberación Nacional (ELN) tätig ist. Ihre Aufgaben sind unter anderem die Koordination der Sprachrohre der Guerilla, die Kommunikation mit der Gemeinschaft und die der politischen Bildung. Lanzas Y Letras hat mit ihr gesprochen, über die Teilhabe der alternativen und populären Medien an den Gesprächen des Friedensprozesses.

In Ordnung, wir würden gerne mit der Frage beginnen, wer María Consuelo Tapias ist und wie sie zur ELN gekommen ist.

Ja, ich bin María Consuelo Tapias, ich bin Delegierte der ELN und sitze auch mit der kolumbianischen Regierung mit am Tisch. Ich bin schon ganz jung zur ELN gekommen. In meiner Studienzeit war ich Teil einer Theaterbewegung und da sind wir manchmal mit der ELN in Berührung gekommen. Und so haben wir begonnen, zusammenzuarbeiten, immer in dieser Studentenbewegung und im Bereich der Kultur. Dann begann die Verfolgung auf uns und viele meiner Freunde sind verschwunden. Das brachte uns dazu, uns der bewaffneten Gruppe anzuschließen. Um unser Überleben zu sichern.

So kam ich in die Guerilla. Wir waren eine ganze Gruppe, die aus dieser Studien- und Kulturwelt kamen. Dieses Wissen haben wir uns dann in der politischen Organisation zunutze gemacht, wie ich glaube, mit Erfolg. Dank diesem Hintergrund, mit dieser kulturellen und organisatorischen Vorgeschichte, hat die ELN dann auch mit aufständischen Radios begonnen. Viele von uns haben sich diesen Projekten angeschlossen, haben für die Guerilla-Radios gearbeitet, sie vorangetrieben, sie stärker gemacht.

Hast du dich seitdem ausschließlich dem Radio Insurgente gewidmet?

In der Guerilla widmet man sich nicht ausschließlich einer Aktivität. Was wir aber gemacht haben, war, andere organisatorische Aufgaben mit dem Radio zu verbinden, das war eine ganz eigene Erfahrung. Wir haben das Radio als Werkzeug genutzt, um Leute zusammenzutrommeln, um uns zu organisieren, und um die Gemeinschaften um uns zu organisieren.

Wann sind diese aufständischen Radios, von denen du sprichst, denn genau entstanden?

Sie sind im Jahr 1998 geboren. Zuerst nutzten wir AM-Sender (Amplitudenmodulation). Diese Sender waren sehr konzentriert, sodass wir dann zu einem Netz von FM-Sendern (Frequenzmodulation) übergingen, viel kleiner und handlicher. Mit diesem Equipment waren wir mobil und konnten uns und sie bewegen, und so haben wir lange Zeit gearbeitet. Diese Sender sind dann jedoch entdeckt und zerstört worden, sodass wir uns von den mobilen Sendern verabschiedet haben. Dadurch sind wir in die Onlinewelt gekommen.

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Auch wenn die Antwort selbstverständlich scheint, wir würden gern wissen, welchen Zweck die ELN mit den Radios verfolgt. Und ob es noch weitere Medien wie Magazine oder Zeitungen gibt.

Natürlich, es gibt sogar Magazine und Zeitungen, die älter als das Radio selbst sind. Die ELN hat Erfahrungen in der Welt der Printmedien, die bis in die Siebziger zurückreichen. Zunächst gab es die nationale Zeitung Anorí (der Name einer Gemeinde). Danach kam Insurrección (Aufstand), das ist das Magazin, das wir bis heute herausgeben. Nebenbei führen aber auch die Guerilla-Fronten oder die regionalen Bündnisse eigene Zeitungen oder Magazine. Da gibt es mehrere, eigentlich hat jede Struktur ihr eigenes Printmedium.

In Ordnung, und wenn wir auf die Publikationen und Onlinesender blicken, was ist der Sinn dieser Art der Kommunikation aus der Perspektive der ELN?

Naja, der Sinn ist, die politischen Vorschläge der ELN zu verbreiten, die Gemeinschaft zu organisieren und Beschwerden zu veröffentlichen. Der gesamte informative Teil und die Beschwerden handeln vom Konflikt und von ganz Kolumbien. Die Regionalsender und -zeitungen versuchen auch, konkret über Lokalpolitik und das Militär vor Ort zu informieren. Auch wenn es zu Militäroperationen kommt, informieren wir darüber. Wir geben Bescheid, was vor sich geht und sagen zum Beispiel: “Die Militäreinheiten oder das Heer bewegen sich dort” oder “es wird dieses oder jenes gemacht”. So kann sich jeder über den politischen Kontext auf dem Laufenden halten und die Konfliktlage verstehen.

Mit den Sendern informieren Sie also über das Konfliktgeschehen und die Lage vor Ort. Man könnte also auch denken, dass es sich dabei um eine Kriegstaktik handelt: ein Versuch der Abschreckung des Feindes.

Nein, wir geben jegliche Information nach außen. Die Arbeit ist auch eine Chronik dessen, was passiert. Wir informieren auch darüber, ob der Feind – insbesondere offizielle Kräfte – Operationen unter falscher Flagge, perfide Operationen, entwickelt, oder sich als Guerilla oder Früher auch als Todesschwadronen bezeichnet, sind Paramilitärs selbstständig agierende, militärisch ausgestattete Gruppen oder Einheiten, die aber zumeist nicht in die Organisation des eigentlichen Militärs eingebunden sind und im Inneren eingesetzt werden. Häufig agieren Paramilitärs halblegal oder vollständig außerhalb der Legalität, operieren aber faktisch im Auftrag oder im Interesse einer offiziellen Institution oder der Regierung, was vor Allem in Kolumbien, aber auch in Ländern wie Mexiko, Honduras, Nicaragua oder Venezuela vorkommt. In Kolumbien existierte während der Präsidentschaft Álvaro Uribes der paramilitärische Dachverband AUC, der für mindestens 25.000 Morde verantwortlich ist. Paramilitärische Gruppen morden bis heute in Kolumbien, oft in Zusammenarbeit mit Polizei und Armee.

” href=” data-gt-translate-attributes=”[{” attribute=”” tabindex=”0″ role=”link”>Paramilitärs tarnt, um der Zivilbevölkerung zu schaden. Die Berichterstattung über den genauen Verbleib der Truppen, also wo lang sie marschieren, wann sie ankommen, wohin sie gehen, das hat also auch etwas mit dem Schutz der Gesellschaft zu tun. 

Sehr gut. Als die ELN entschieden hat, die Zivilgesellschaft am Friedensprozess zwischen der ELN und der kolumbianischen Regierung teilhaben zu lassen, haben sie vor allem die Medien eingeladen. Wieso wurde dieser Sektor so priorisiert? Was war der Grund dahinter, in diesem Bereich der politischen Teilhabe die Medienpräsenz zu verstärken?

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Dafür gibt es einen logischen Grund. Allem voran: Dieser Dialog- und Verhandlungsprozess findet in der großen Berichterstattun nicht genug Platz. Außerdem gibt es nicht genügend Informationen darüber, was der Grund für die Teilhabe der Gesellschaft an diesem Prozess ist. Dass populäre wie alternative Medien zum Start des Dialogs hinzugezogen wurden, diente dazu, die Information über den Dialog zu verbreiten. Wir wollen die Informationen über diesen Friedensprozess demokratisieren, aber auch bewirken, dass in den Medien selbst ein Demokratisierungsprozess entsteht. Das ist einer der Hauptgründe. Die ELN will bewirken, dass populäre wie alternative Medien zur Wahrheit beitragen.

Somit werden die Berichte über die Verhandlungen in jeden Winkel Kolumbiens getragen. Dadurch wissen alle Bescheid über das, was die Beteiligten denken, was vonstatten geht an diesem runden Tisch. Wir laden alle Medien dazu ein, eine Kommunikationsbrücke zu sein, den Friedensprozess zu verbreiten und die Versöhnung der Gesellschaft zu begleiten.

Okay, aber wenn wir die andere Seite der Medaille betrachten, also die großen Medienkonzerne, dann sehen wir Sabotage des Verhandlungsprozesses. Das hat man ja seit Tag Eins am Verhandlungstisch gesehen. Sogar seit Tag Null, weil die korporativen Medien ja schon vor dem Waffenstillstand Nachrichten verbreiteten, die später von der UN-Verifizierungsmission widerlegt wurden.

Ja, das wurde dementiert. Darüber haben wir auch mit mehreren ELN-Mitteilungen berichtet. Wir mussten viele Dinge klarstellen, die die Massenmedien behaupteten.

Mal abgesehen von den Mitteilungen, gibt es denn eine Strategie gegen diese Art der Sabotage, sei es seitens des Verhandlungstisches oder seitens der ELN? Außerdem, was denkst du, wer hat Interesse an einer Sabotage des Friedensprozesses?

Die Massenmedien und großen Medienkonzerne haben Besitzer, die viel Macht haben. Sie haben politisches Interesse und eine gewisse Intention. Zunächst sind es Wirtschaftsverbände, die gegen die aktuelle Regierung sind, daher attackieren sie auch die Vorhaben der Regierung. In diesem Sinne steht dieser Friedensdialog vielfach unter Beschuss. In mehreren Interviews und Mitteilungen hat der Kommandant Pablo Beltrán [Verhandlungsführer der ELN im Friedensprozess von 2016 bis Abbruch in 2019] said that the dialogue table and the ceasefire itself are already under attack. These political attacks are what force us to keep fighting. They continue to search for alleged breaches of the ceasefire. At the same time, there are these series of political attacks, on purpose. Its aim is for Colombian society to oppose this peace process itself. That the government ends the dialogue with the ELN and does not move forward in the talks.

We are only just beginning to deal with the first item on the agenda, participation. In order to move forward, the ELN and the government have agreed on a mutual ceasefire. This guarantees that society can take part in the round table. The reaction to this: systematic attacks on the population in the regions, all in order to prevent society from receiving guarantees that it can take part in the peace process. It is clear where these attacks come from. There is a trend, a political, historical and hegemonic system that benefits more from war than from peace, and we are just now noticing it. Every effort is being made to weaken President Gustavo Petro’s policy of complete peace. People are already starting to think that a life of constant war is better than peace and tranquility for the country.

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But some voices also demand that the media companies themselves should also take part in the peace process. What does the ELN think about this?

The round table has started the dialogue with society, but 30 national and sectoral meetings will be held and this meeting on alternative and popular media is only the first. The goal is to also sit down at the table with the mass media. There is still a dialogue to be had with them, another conversation as part of this peace process. What are we going to talk about? Well: what the communication of peace consists of and what the communication of war has been like so far. So far, all reporting by the hegemonic media has been designed to continue the war, not to promote peace. So that’s the discourse with the big media companies.

It is paradoxical that some owners of media companies dance at several weddings. The Gilinski family, for example, who own several media outlets. On the one hand they sabotage and destroy the process, on the other hand they try to find a consensus with the government from a conciliatory perspective. How do you imagine a dialogue with such media companies?

The aim of this entire dialogue with society and all participation is to find points of agreement on which we can continue to work up to concrete agreements. In this case we are talking about agreements with the media and associations. We will have a dialogue to find such points on which we can then agree. These won’t be big things, but even small things will open the way to further opportunities. These will include more general proposals that will benefit society as a whole and will make Colombia a country at peace. Nevertheless, we will not forget the structural guilt associated with the transformation agenda. And it is also true that we must reach agreements with those who have ruled the country in the past.

Finally, a question, Ms. Consuelo Tapias: What is the invitation for popular and alternative media, what is the path?

We hope that popular media will embark on a path of democratizing communication and media. We hope that communication with messages of peace can take shape here to build a joint peace mission to work for a culture of peace that will also allow us to overcome the conflict in the collective imagination of Colombian society.

Translation: Patricia Haensel

María Consuelo Tapias and the mouthpiece of the ELN: Radio Insurgente from Nachrichtenpool Latin America is licensed under Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 international.

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